Missionar/-in auf Zeit:
Internationaler Freiwilligendienst der Steyler Missionare
Mit-leben
Mit-leben heißt, Menschen in einem anderen Land kennenzulernen, mit ihnen unter einem Dach zu wohnen und miteinander das Leben zu teilen. Mit-leben schließt auch die Bereitschaft zu einer einfachen Lebensweise ein, die sich an der Lebensrealität der Menschen im Einsatzland orientiert. Letztlich sind es die Menschen vor Ort, die rückblickend auf ein Jahr als MaZ, das Jahr zu einem ganz besonderen gemacht haben.
Mit-beten
Im Mit-beten haben wir die Chance herauszufinden, aus welcher Kraft heraus Menschen leben und ihren Alltag gestalten. Weltkirche wird erfahrbar, Liturgie bunt und lebendig. Mit-beten lässt mich Neues erfahren und mich dem näherbringen, was mir selbst wichtig und heilig werden kann. Benigna (MaZ Argentinien) sagt: „Das Mit-beten hat mich nicht fromm gemacht, aber beeindruckt hat mich zu sehen, wie Glaube für viele Menschen so selbstverständlich zum Leben gehört.“
Mit-arbeiten
Mit-arbeiten heißt zu allererst mit der inneren Bereitschaft da zu sein, sich aktiv einzubringen. Es geht nicht darum, ein Krankenhaus oder eine Kirche zu bauen, denn Baumeister sind wir nicht. Beim Mit-arbeiten geht es eher darum, den Traum dessen mit den Menschen zu teilen, was entstehen soll – und dann bereit sein, „Steine zu tragen“.
Gearbeitet wird nicht nur an Gebäuden! Mit-arbeiten kann auch heißen, in Kindergärten und Internaten, Schulen, Pfarreien und Krankenhäusern selbst ein Steinchen im System zu sein, der den Ort friedlich, freundlich, lebendig und herzlich macht. Die Bereitschaft als MaZ da zu sein, drückt Elias (MaZ Argentinien) so aus: „MaZ ist für mich, die Tür zu öffnen und da zu sein, wenn jemand kommt.“
Mit-arbeiten heißt auch, keine Angst davor zu haben, mich dreckig zu machen und heißt zu überwinden, was mir vielleicht ganz neu oder mit Ekel verbunden ist. Manchmal macht man dann die Erfahrung, dass es „saugut“ ist.
Durch MaZ entwickelt sich ein Bewusstsein für globale Zusammenhänge und deren Auswirkungen. Missionarinnen und Missionare auf Zeit bringen die Erfahrungen ihres Einsatzes, ihre Sehnsucht nach der Einen Welt in Kirche und Gesellschaft ein und gestalten sie mit.
Der Anfang von MaZ geht auf die Idee zurück, dass junge Menschen sich zusammen mit Ordensleuten in Afrika, Amerika oder Asien engagieren wollten. So wie die Steyler Missionare in Deutschland, Österreich und der Schweiz, bieten auch andere missionarische Ordensgemeinschaften MaZ Programme an und das seit mehr als 35 Jahren.
Voraussetzungen:
Bewerbung:
Bewerbung mit Motivationsschreiben, Lebenslauf und Foto an das MaZ-Büro bis Spätsommer/Herbst
Kennenlernen:
Orientierungsseminar zum gegenseitigen Kennenlernen, Entscheidungshilfen, Motivationsklärung i.d.R. Ende November und nach individueller Absprache
Vorbereitung:
Die Vorbereitung beinhaltet persönliche, weltkirchliche und gesellschaftspolitische
Elemente.
Dazu gehören:
Du wirst vorbereitet und begleitet durch das MaZ-Team der Steyler Missionare und zurückgekehrten Missionar/-innen auf Zeit.
Ausreise:
Ausreise für den einjährigen Einsatz im Sommer des folgenden Jahres
Anerkennung und Zertifizierung:
Die Steyler Missionare sind als Entsendeorganisation anerkannt und RAL-zertifiziert, sowohl für das Programm „weltwärts“ des BMZ, als auch für den IJFD.
"Einmal MaZ, immer MaZ"
Bei allen Seminaren wirken rückgekehrte MaZ mit und geben so ihre Erfahrungen weiter.
Bei Fragen und Interesse an MaZ sowie für Einladungen von MaZ in Schulen und Pfarreien stehen wir gern zur Verfügung.
Steyler Missionare sind weltweit ca. 6.000 Männer, die sich in ca. 80 Ländern für Gott und für die Menschen einsetzen. Sie tun das als Ordensbrüder und Ordenspriester. Gemeinsam ist ihnen, dass sie bereit sind, immer wieder dorthin aufzubrechen, wo eine neue Mission auf sie wartet.
MaZ steht für „Missionar/-in auf Zeit“.
Das Projekt “Missionar/-in auf Zeit” begann 1980 mit den ersten Anfragen junger Menschen an missionarische Ordensgemeinschaften. Seitdem haben sich zahlreiche junge Frauen und Männer auf den Weg in ein anderes Land und in einen anderen Lebensraum gemacht. “Auf Zeit” haben sie sich im Einsatzland eingebracht.
Wir befürworten einen Dienst über zwölf Monate, da es einiges an Zeit kostet, vor Ort anzukommen, sich sprachlich verständigen zu können und richtig eingearbeitet zu werden. Des Weiteren ist es auch für die Leute vor Ort eine Belastung, wenn die Freiwilligen immer wieder recht schnell wechseln. Es ist nur schwer möglich, eine Beziehung aufzubauen. Dies solltest du bei deiner Entscheidung für einen Freiwilligendienst bedenken. Oftmals ist man nach sechs Monaten erst richtig angekommen und könnte durchstarten, muss dann aber wieder abfliegen. Von daher ist bei uns nur ein Freiwilligendienst über zwölf Monate möglich.
Du solltest dich etwa 10 bis 12 Monate vor deinem Einsatz bewerben. Der Bewerbungsschluss ist Ende Oktober vor dem jeweiligen Ausreisejahr. Wenn noch Stellen für das nächste Jahr frei sind, können auch spätere Bewerbungen noch angenommen werden. Bitte einfach nachfragen, ob es noch freie Stellen gibt!
Die Seminare sind grundsätzlich verpflichtend. Außerdem lernst du in den Vorbereitungsseminaren bereits Themen kennen, die dir während deines Einsatzes begegnen werden, Organisatorisches wird geklärt und alle deine Fragen können beantwortet werden. Ebenso sind die Seminare auch ein guter Zeitpunkt andere Freiwillige kennen zu lernen und sich mit ihnen auszutauschen.
MaZ ist eine große Gemeinschaft. Wenn du dich auf einen Dienst mit uns einlässt bedeutet es, dass du zu dem Netzwerk deines MaZ-Jahrganges gehörst – wo sich oft Freundschaften fürs Leben entwickeln. Die geteilten Erfahrungen eines MaZ-Dienstes verbindet über Grenzen hinweg und gibt in der Vor- wie Nachbereitung Kraft und Verbundenheit , sowie auch während des Einsatzes.
Das MaZ Team begleitet dich während des Freiwilligendienstes. In den einzelnen Projekten gibt es Ansprechpersonen, die den Freiwilligen unterstützen.
Viele unserer Stellen werden von weltwärts finanziert, die einen Großteil der Kosten des Freiwilligendienstes übernimmt. Die restlichen Kosten werden von uns der Entsendeorganisation übernommen oder durch Solidaritätskreise der MaZ gesammelt. Einige Kosten wie z.B . Sprachkurse, Visumskosten trägt der/die Freiwillige selbst. Das Kindergeld wird über den Zeitraum des Einsatzes weiterbezahlt. Wichtig ist uns, dass eine Teilnahme am Freiwilligendienst nicht an den Kosten scheitert.
"weltwärts" ist ein Programm des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), welches dich bei deinem Freiwilligendienst finanziell unterstützt. Mithilfe von weltwärts ist es für Entsendeorganisationen möglich bis zu 75% aller Kosten abzudecken. Weltwärts richtet sich an junge Menschen zwischen 18 und 28 Jahren und gibt wichtige Impulse für zivilgesellschaftliches Engagement in den Partnerländern und in Deutschland.
Ein Solidaritätskreis sind Menschen, die den MaZ-Einsatz finanziell sowie ideell begleiten und unterstützen. Das sind oftmals die Eltern, Geschwister, Verwandte, gute Freund/-innen, Bekannte der Familie, Pfarrgemeinde, Vereine, Jugendgruppe, Schule, Studentengemeinde, manchmal auch Firmen. Sie erklären sich bereit, einmalig oder monatlich etwas zu spenden, um somit den Eigenanteil der Kosten, den die Ordensgemeinschaft zu tragen hätte, zu reduzieren. Über Rundbriefe und E-Mail bleibt man in Kontakt mit seinen Unterstützern und kann auch nach seiner Rückkehr Botschafter/-in für seinen Einsatz sein.
Solltest du schon einen Studienplatz haben, kannst du ihn annehmen und für ein Jahr aussetzen und ihn nach deinem Freiwilligendienst antreten. In der Regel werden für die Dauer des Freiwilligendienstes Wartesemester anerkannt.
Wir kennen unsere Einsatzstellen sehr gut und möchten auch dich erst besser kennen lernen, bevor wir dich einer Einsatzstelle zuteilen. Also bewirbst du dich in den meisten Fällen zuerst bei einer Ordensgemeinschaft und das jeweilige MaZ-Team teilt dich danach einem Projekt zu, das gut zu dir passt. Wünsche werden jedoch auf jeden Fall berücksichtigt.
Du musst bei deiner Ausreise 18 Jahre alt sein, kannst aber die Vorbereitung mit 17 beginnen. Über weltwärts werden Menschen bis 27 (Antritt des Freiwilligendienstes) gefördert. Solltest du älter sein, melde dich gerne dennoch bei uns.
Gerne dürfen auch Menschen mit uns ins Ausland gehen, die zuvor andere berufliche Erfahrungen gemacht haben. Wir arbeiten an einem Konzept für „ältere“ Freiwillige. Melde dich gerne direkt beim MaZ-Team.
Wir nehmen auch gerne Bewerber/-innen, die nicht katholisch sind, wenn du bereit bist, dich mit deinem Glauben und verschiedenen Glaubensformen auseinanderzusetzen. Der (katholische) Glaube spielt in unseren Einsatzländern eine große Rolle und ist aus dem alltäglichen Leben nicht wegzudenken. Genauso, wie man sich an kulturelle Unterschiedlichkeiten anpassen muss, gilt das auch für das religiöse Leben vor Ort. Auch wer bisher nichts mit der katholischen Kirche zu tun hat, aber Interesse und Offenheit für die eigene Spiritualität und die der Steyler Missionare mitbringt, ist herzlich willkommen.
Mission ist für uns die Vision von der Einen Welt, in der es nicht Gewinner und Verlierer, sondern nur Geschwister gibt. Im Zeitalter der Globalisierung rücken Norden und Süden immer enger zusammen. Jahrhundertelang war dieses Verhältnis von Eroberung, Unterdrückung und Abhängigkeit geprägt. Mission heute ist gelebte Solidarität, die alle beauftragt, an der Gestaltung der Einen Welt mitzuwirken.
Nein. Du wirst während deines Einsatzes nur im engen Kontakt zu Ordensleuten stehen und solltest damit also kein Problem haben. Es wird jedoch auf keinen Fall von dir erwartet, dass du dich nach dem Jahr für das Ordensleben entscheidest. Wenn du dich schon jetzt für ein Ordensleben interessierst, wirst du sowohl in der Vorbereitung, während des MaZ-Einsatzes und auch als Rückkehrer/-in Ansprechpartner/-innen haben, die dich auf deinem Weg beraten und begleiten können.
Wir als Entsendeorganisation stellen sicher, dass für die Freiwilligen folgende Versicherungen abgeschlossen werden: Unfallversicherung inklusive Invalidität Haftpflichtversicherung Auslandskrankenversicherung, Rücktransportversicherung (in der Regel in der Auslandskrankenversicherung enthalten)
Viele unserer Rückkehrer/-innen sind weiterhin engagiert, egal ob bei uns im MaZ-Team, in Pfarrgemeinden, gesellschaftspolitisch oder in andern NGOs. Frei nach dem Motto : „Einmal MaZ, immer MaZ“