Ein erster Mini-Einsatz als MaZ in Berlin

Deutschland

28. Jul 2022

Mitlebezeit in der kleinen Gemeinschaft der Steyler Missionare

Hallo! Wir sind Clara und Sabeth, zwei Missionarinnen auf Zeit (MaZ). Im August werden wir beide ein freiwilliges soziales Jahr im Ausland beginnen. Momentan machen wir dafür die Vorbereitung. Zu dieser Vorbereitung gehört neben einigen Seminaren auch eine einwöchige Mitlebezeit, die sozusagen ein „Mini-Einsatz“ ist. Unsere Mitlebezeit verbrachten wir zusammen in Berlin im Wrangl-Kiez. In diesem Bericht möchten wir einige unserer Erfahrungen und Eindrücke teilen.

Am Montag, den 27. Juni, machten wir uns auf nach Berlin. Dort angekommen, erwarteten uns bereits Tobias und Astrid, zwei MitarbeiterInnen des Berliner „Spielwagens“, auf einem Spielplatz in der Blumenstraße. Der „Spielwagen“ ist mobiles Spielangebot für Kinder in Berlin. Zwei mit Spielzeug beladene Transporter fahren unter der Woche verschiedene Plätze an. Dort werden dann verschiedenste Spielgeräte aufgebaut, die von den Kindern eigenständig genutzt werden können. Außerdem tragen auch eine Bastelecke für Kreative, Spieleinheiten auf der Spieldecke sowie kleine Clownsvorstellungen zu einem vielseitigen Programm bei.

Ab Dienstag begleiteten wir beide den Spielwagen dann jeweils auf anderen Plätzen. Wir begannen den Arbeitstag gegen 13:30 Uhr und halfen zunächst beim Aufbau. Bereits während des Aufbaus trudelten nach und nach Kinder ein. Gegen 15 Uhr wurden die Plätze dann richtig voll. Das Highlight für die meisten Kinder war die sogenannte „Rollenrutsche“ - eine Konstruktion aus Rollen, die man auf einem Brett herunterrutscht. Hier bestand unsere Aufgabe in erster Linie darin, die Sicherheit zu gewährleisten. Dazu begleiteten wir die Kinder in ihre Startposition und kontrollierten regelmäßig die Position der Auffangmatten. Darüber hinaus ermutigten wir natürlich die Kinder in ihren kreativen Ideen, die Rutsche mit verschlossenen Augen, rückwärts, im Liegen oder gar im Stehen herunterzurutschen. Es machte uns beide sehr glücklich, die Freude der Kinder zu beobachten - auch, wenn ihre Unermüdlichkeit gegen Tagesende etwas anstrengend werden konnte…

Neben der „Rollenrutsche“ betreuten wir die Kinder am Maltisch oder spielten mit ihnen Gruppen- oder Ballspiele. Besonders beliebt ist und bleibt das Spiel „Rasenmäher“: Hier versuchen die MitspielerInnen einem immer schneller werdenden Seil auszuweichen, indem sie mal drüber springen, mal drunter durchkriechen.

Wir beide empfanden die Arbeit mit dem Spielwagen als sehr vielseitig und bereichernd. Da wir beide nicht in einer Großstadt aufgewachsen sind, eröffnete uns gerade diese Arbeit einen neuen und sehr spannenden Blick auf Berlin - nicht nur als eine touristische Großstadt, sondern auch als ein Zuhause für Kinder.

Die Vormittage und Abende verbrachten wir in der Wohngemeinschaft einiger Steyler Missionare in Berlin. So begannen wir jeden Morgen mit einer stillen Zeit in der Kirche, bevor wir anschließend beim Morgengebet, der Laudes, teilnahmen. Anschließend frühstückten wir zusammen zwei Etagen über einer sehr belebten Straße im Wrangl-Kiez in der schönen Küche unserer Gastgeber. Um zusätzlich noch ein bisschen Berliner Kultur mitzunehmen, nutzen wir gerne die meist freien Vormittage, um ins Museum zu gehen, Berliner Cafés zu testen oder mit dem Rad durch Berlin zu fahren. Auch durften wir eine tolle Eisdiele kennenlernen, in die wir gleich zweimal eingeladen wurden. Ein Highlight war für uns beide die Lesung der jungen Theologin und Autorin Sarah Vecera aus ihrem Buch „Wie ist Jesus weiß geworden?“. In ihrem Buch schreibt sie über Rassismus in der Kirche. Den weiteren Abend begleitete uns dieses Thema - lange saßen wir im Garten der Gemeinschaft und teilten unsere Gedanken zu diesem Thema.

Durch die räumliche und soziale Einbindung der WG in das Gemeindeleben und die soziale Arbeit vor Ort, hatten wir auch sonst immer die Möglichkeit, mit Menschen in Kontakt zu treten und ihre Geschichten kennenzulernen. So war beispielsweise das Mittwochscafé, eine von der Gemeinde organisierte Suppenküche jeden Mittwoch, eine tolle Möglichkeit, um mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Aber auch gemeinsame Abendessen waren sehr interessant.
Der Sonntagsgottesdienst in der Gemeinde St. Michael war schließlich ein sehr schöner Abschluss der Mitlebezeit. Man konnte noch einmal mit den Leuten reden, die man in dieser Woche kennengelernt hat und sich verabschieden.

In dieser einen Woche Mitlebezeit haben wir beide in Berlin mitgelebt, mitgebetet und mitgearbeitet. Durch die Arbeit beim Spielwagen und den Alltag im Wrangl-Kiez erhielten wir einen Einblick in das Leben der Menschen. Für diese Erfahrung sind wir beide sehr dankbar.

Clara und Sabeth

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