Mosambik
02. Jul 2025
Projektreferent Cláucio Domingues war im Mai auf Projektreise in Mosambik – einem Land, das zu den ärmsten der Welt gehört.
„Mosambik ist ein wunderschönes Land – doch der Norden ist wie eine vergessene Welt: keine Straßen, keine Infrastruktur, kaum medizinische Versorgung. Und: Hunger ist allgegenwärtig“, berichtet Cláucio Domingues, Projektreferent für Afrika und Brasilien.
Seit 1997 engagieren sich die Steyler Missionare wieder dauerhaft in Mosambik, vor allem im pastoralen Bereich. Doch in einer abgelegenen Steyler Pfarrei in Liupo, im Norden des Landes, leisten sie längst weit mehr als Seelsorge.
Hoffnung für Mütter und Kinder
In einem von den Steylern geführten Mutter-Kind-Zentrum wird Überlebenshilfe geleistet. Besonders Kinder leiden unter der endemischen Nahrungsknappheit. Viele sind mangelernährt, da es zwischen Dezember und Mai kaum Vorräte gibt – es fehlen Lagerkapazitäten, Ratten zerstören die Vorräte, Überschwemmungen tun ihr Übriges.
„Viele Mütter laufen über 50 Kilometer, um mit ihren unterernährten Kindern das Zentrum zu erreichen“, erzählt Herr Domingues. „Sie dürfen bleiben, ihre Kinder werden medizinisch versorgt und ernährt. Und die Mütter lernen, wie sie für ihre Familien sorgen können – mit dem, was der Boden hergibt.“
Reis, Maniok, Mais – diese einfachen, aber nährstoffreichen Grundnahrungsmittel stehen im Mittelpunkt der Ernährungskurse. Einige Familien werden ein ganzes Jahr lang begleitet.
Cláucio Domingues berichtet aus Mosambik
Bildung als Schlüssel, um der Armut zu entkommen.
Ein Zentrum gegen den Hunger
Daneben betreiben die Steyler Missionare ein Ernährungszentrum. Da Vorratshaltung in den Dörfern kaum möglich ist, kaufen sie während der Erntezeit Bohnen, Mais und Sesam ein und lagern sie auf eigenem Gelände. In regelmäßigen Abständen – etwa alle zwei Wochen – erhalten bedürftige Familien 2 bis 3 Kilo dieser Nahrungsmittel.
Einsatz für ausgegrenzte Kinder
Ein besonderes Anliegen ist den Steyler Missionaren der Einsatz für Menschen mit Albinimus. In vielen Teilen Afrikas, so auch in Mosambik, sind sie massiven Vorurteilen ausgesetzt – bis hin zu körperlicher Bedrohung.
„Menschen werden aufgrund ihrer Pigmentstörung ausgegrenzt. Man sagt, sie seien verhext worden und man müsse sich von ihnen fernhalten. Manche Kinder verschwinden spurlos“, so Domingues.
Das Projekt der Steyler Missionare klärt auf, verteilt Sonnencreme und Schulmaterial – denn Bildung ist der Schlüssel zur Teilhabe. So lernen auch ausgegrenzte Kinder lesen und schreiben.
Hoffnung, die bleibt – Ausbildung für die Zukunft
In der Hauptstadt Maputo, im Süden des Landes, betreiben die Steyler Missionare ein Seminar mit derzeit 20 Seminaristen. Und auch im Norden soll bald ein neues Ausbildungszentrum entstehen für junge Menschen, die sich berufen fühlen, Steyler Missionar zu werden.