Kenia
06. Mai 2024
Steyler Missionare helfen Opfer von Überschwemmungen
Nairobi: Seit Wochen dauert die schweren Regenfälle und Überschwemmungen in Kenia bereits an. Laut Angaben der kenianischen Regierung von Sonntag ist die Zahl der Toten inzwischen auf 228 gestiegen. Mehr als 220.000 Menschen seien von den Überschwemmungen betroffen, vor allem in der Hauptstadt Nairobi.
Der Steyler Missionar Bruder Karl Schaarschmidt SVD ist seit knapp 40 Jahren in Kenia tätig und hat sich soeben aus dem Krisengebiet gemeldet. Gemeinsam mit seinen Mitarbeitern leistet er Nothilfe, verteilt Nahrungsmittel und Kleidung:
„Wir hier in Kenia sind jetzt in der langen Regenzeit von April bis Juni. Überall gibt es Überschwemmungen, Schlammlawinen und Erdrutsche. Menschen sind ertrunken oder verschüttet worden. 20.000 Familien mussten vor dem Hochwasser fliehen und in Schulen und Notlager untergebracht werden. Ich bekomme täglich Hilferufe. Eine Witwe wandte sich zum Beispiel an uns und sagte: ‚Ich habe vier Kinder und muss mit ihnen durch diese schreckliche Zeit hindurch. Wir haben alles verloren.‘
Und so ergeht es so vielen Familien. Die Schulkinder haben all ihre Hefte, Schulbücher und – uniformen verloren. Die Zufahrtsstraße zu unserem Haus und Schule ist fast unbefahrbar. Die Lastwagen, die zu hunderten jeden Tag aus den Steinbrüchen mit oft 30 Tonnen hier durchfahren, haben tiefe Löcher verursacht, die jeden Tag noch größer werden. Es sind jetzt Ferien aber, wenn die Schüler dann zurückkommen, wird es schwierig durchzukommen.
Was nicht schon durch die Dürre letztes Jahr vertrocknet ist, wird jetzt durch die Fluten noch weggeschwemmt. Die Menschen müssen Zuflucht finden in Schulen und Notlagern, aber ohne sanitäre Versorgung und Verpflegung. Viele fragen bei mir an, ihnen Moskitonetzte zu besorgen, um die Kinder vor Malaria zu schützen. Die Bevölkerung, welche in der Nähe eines Flusses wohnt oder in Tälern, hat man aufgefordert, in höhere Lagen zu ziehen.
Am ersten Mai sollten die Schulen wieder öffnen und der Unterricht beginnen, aber das war nicht möglich, da viele Schulen und Straßen unter Wasser standen. Deshalb hat das Schulministerium die Schulen für eine unbestimmte Zeit geschlossen.
Für arme Familien mit vielen Kindern ist das ein zusätzliches Problem, die Kinder länger zuhause zuhalten und sie zu ernähren. In der Schule bekommen sie Schulspeisung, was für viel arme Kinder die einzige Mahlzeit ist.“
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