Ghana
01. Mär 2019
Am heutigen Weltgebetstag der Frauen macht die Steyler Mission aufmerksam auf ihre kommende Fastenaktion. Darin bittet sie um die Unterstützung von Frauen im Norden Ghanas, die als Hexen beschuldigt aus ihren Heimatdörfern vertrieben wurden.
Vor vier Monaten ist es passiert. Damals hatte ihr Schwager Moseam als Hexe beschuldigt, weil er nachts nicht schlafen konnte. Das führte dazu, dass die 35-jährige ihr Heimatdorf verlassen musste. Ihre einzige Hoffnung: das Gushiegu-Hexendorf, wo Frauen Zuflucht finden, die aus unterschiedlichen Gründen als Hexen angeklagt wurden. Dort, mitten im Buschland, haben zurzeit 70 von ihnen ein neues Zuhause. Es gibt keine Straßen, keinen Strom, kaum Trinkwasser. Nur Staub, Lehmhütten und sengende Hitze. In der ghanaischen Kultur ist der Glaube an Hexen und ihre Kraft weit verbreitet. Wenn jemand erkrankt, muss es einen Verantwortlichen geben. Meistens werden dafür Frauen öffentlich beschuldigt und dann als Hexen aus ihrer Heimat vertrieben.
„Die jungen und älteren Frauen kümmern sich gegenseitig umeinander“, erzählt Pater Phanuel Myers Agudu SVD, der sich seit Oktober 2009 für die Frauen einsetzt. Er und seine Mitbrüder versorgen sie mit gespendeten Lebensmitteln und Seife. Unermüdlich versuchen sie die Position der Frauen in der Gesellschaft zu stärken. „Die Lösung muss an der Wurzel geschehen, den Beschuldigungen. Wir setzen uns im ganzen Land dafür ein, Menschen, insbesondere Kinder, aufzuklären.“