Ghana
Im Orthopedic Training Centre (OTC) in Nsawam bekommen Menschen mit Behinderung die Chance auf ein unabhängiges Leben.
Die WHO geht davon aus, dass zwischen 7% und 10% der Bevölkerung in Ghana von einer Behinderung betroffen sind, d.h. zwischen 1,5 Millionen und 2,7 Millionen Menschen. Im Alltag ist die Situation von Menschen mit Behinderung in Ghana generell schwierig. Häuser oder öffentliche Gebäude sind nur in Ausnahmefällen barrierefrei ausgestattet. Der Zustand der Straßen bzw. Bürgersteige (falls vorhanden) ist schlecht, die vielen Straßenlöcher und größtenteils nicht abgedeckten Abflussgräben erschweren auch Menschen ohne Behinderung das Fortbewegen. In der Hauptstadt Accra gibt es wenige bis gar keine öffentlichen Transportmittel, die den Transport von z.B. Rollstuhlfahrern ermöglichen könnten. Viele Kinder, die mit einer Behinderung geboren werden, werden von den Familien versteckt, weil man sich ihrer schämt.
In der Nähe von Nsawam leitet Schwester Elizabeth Newman das „Orthopedic Training Centre“ (OTC). Dies tut sie in der Nachfolge des inzwischen verstorbenen Br. Tarcisius de Ruyter SVD, der das Zentrum aufgebaut hat. In Zukunft wird P. Eugene Asante SVD die Leitung des Zentrums übernehmen. Seit über 50 Jahren werden hier für Menschen mit körperlichen Behinderungen, besonders für Kinder und Jugendliche, Prothesen maßgefertigt.
Darüber hinaus erhalten die Patienten eine fachgerechte Betreuung und notwendige Therapien. So lernen sie mit den Prothesen und etwaigen körperlichen Einschränkungen umzugehen und damit zu leben. Um möglichst viele Patienten erreichen zu können, bietet Schwester Newman neben dem OTC in Nsawam auch eine mobile Versorgung an und reist durch Ghana. Dabei legt sie jährlich bis zu 25.000 km zurück und besucht 37 verschiedene Ortschaften.
Ebenso dient das OTC als Ausbildungszentrum. Junge Frauen und Männer erlernen orthopädische Prothesen zu erstellen bzw. sie anzupassen und instand zu halten. Damit ist die Einrichtung des Orthopädischen Zentrums einzigartig im ganzen englischsprachigen Westafrika. Vor allem ist das OTC aber auch ein Ort menschlicher Annahme, insbesondere zu Beginn der Therapie, wenn die hier betreuten Menschen endlich Unterstützung erhalten und erfahren, dass Behinderung überwunden werden kann.
Mit dem guten Ruf des Zentrums wächst auch die Zahl der Patienten. Über 6000 Menschen werden jährlich behandelt. Kinder, die eine längere Therapie brauchen, können in den Räumlichkeiten des OTC leben und die örtliche Schule besuchen. Viele Kinder und Jugendliche bekommen im OTC zum ersten
Mal regelmäßige Mahlzeiten, Kleidung und den Zugang zu Bildung. Auch die über 50 Auszubildenden der Orthopädieschule können die Kosten ihrer Ausbildung nicht alleine schultern und benötigen Unterstützung beim Unterhalt und der Anschaffung von Studienmaterial.
Unter dem Stichwort "OTC/Ghana" können Sie auch auf die folgenden Konten spenden:
für Spender aus Deutschland:
Steyler Mission gGmbH
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